Rap auch mal anders

Ilshofen: Rapper „fil_da_elephant“ besuchte Achtklässler der Hermann-Merz-Schule  

Er ist bekannt als „fil_da_elephant“: Am Freitag, 10. März, besuchte der Rapper Fil aus Esslingen die Klasse 8a der Realschule Ilshofen und erzählte von seiner Vergangenheit und seiner „außergewöhnlichen“ Rap-Richtung.

Ungewöhnlich „In meiner Jugend wurde ich ein paar Mal mit Gewalt, einmal mit dem Tod bedroht, weil ich angefangen habe, an Jesus zu glauben“, sagte der Rapper. Fil hatte es in seiner Jugend nicht immer leicht. Er fing an, Gedichte zu schreiben und bemerkte, dass diese als Rap-Texte taugen. Diese Texte, die sich auf sein Leben und seinen festen Glauben an Gott beziehen, sollen Jugendliche anregen, über ihr Leben und ihren Glauben nachzudenken. Seine Rap-Richtung ist zwar ungewöhnlich, aber Gefallen finden die Schüler allemal an seinem „Glaubensrap“.

Als der bärtige, stämmige Mann vor die Klasse gebeten wurde, stellte er sich vor die Tafel und sagte: „Ich starte das Ganze hier erstmal ein wenig anders“. Schon legte er mit dem ersten Rap, einem Gebet, los. Fil rappte knapp zwei Minuten und dies in einem solchen Tempo, dass ihm keiner der Schüler das hätte nachmachen können. Danach sagte er ironisch und mit einem Grinsen auf den Lippen: „Ich bitte euch darum, dieses Gebet heute Abend vor dem Schlafengehen auch mal kurz zu rappen.“ Die Schüler und Lehrerinnen konnten sich das Lachen nicht verkneifen.

Interview Nachdem er noch etwas über sich und das Rappen erzählt hatte, startete eine von den Schülern vorbereitete Fragerunde. Als die Jugendlichen ihre erste Frage stellten, unterbrach Fil sie und sagte, dass sie ihn doch bitte duzen sollen. Auch mit Schimpfwörtern hatte er nicht unbedingt ein Problem. Dies fanden die Schüler gut: Der Rapper ist ein bodenständiger und lockerer Typ, der allen Menschen auf Augenhöhe begegnen möchte. Die Jugendlichen stellten ihre Frage noch einmal: „Was willst du mit deiner Musik erreichen?“ Fil antwortete: „Ich habe im Leben einiges durchmachen müssen und erlebt, wie Gott mir geradezu himmlische Unterstützung gegeben hat. Ich weiß, dass auch andere Menschen viel durchmachen. Ihnen will ich Hoffnung machen – und einen Weg zeigen.“

Die Lockerheit im Umgang mit den Jugendlichen kommt wahrscheinlich nicht zuletzt daher, da er Leiter eines Jugendhauses ist – aber Rapper sind ja sowieso immer unkompliziert im Umgang mit Anderen. Dies merkte man auch, als die Schüler ihn fragten, was er denn von sogenannten „hatern – das heißt von Leuten, die ihn und seine Musik nicht mögen – halte. Fil antwortete, dass er Mitleid mit solchen „hatern“ habe und sie nicht schlimm findet.

von Florian B., Luca D. und Fabian Z. (Klasse R8a)

Foto: Kim Leonie Berger (Klasse R8a)